Leben & Werk – Als Sohn des Kreissekretärs Friedrich Louis Erler und seiner Frau Ernestine Auguste Berta, geb. Mayer wurde der Maler, Kunsthandwerker, Grafiker und Bühnenbildner Fritz Erler am 15. Dezember 1868 im schlesischen Frankenstein geboren.
In Stehlen, wohin die Familie 1875 zog, besuchte er das Gynasium. Anschließend studierte er an der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau und lernte als Meisterschüler bei Albrecht Peter Bräuer. Nachdem er sich in verschiedene Kunstakademien in Berlin, Weimar und München aufgehalten hatte, besuchte er von 1892 bis 1894 die private Akademie Julian in Paris.
1894 wurde Erler schließlich in München seßhaft und gab zusammen mit dem Verleger Georg Hirth und dem Publizisten Fritz von Orsini die Zeitschrift „Die Jugend“ heraus. Die Zeitschrift wurde zum erfolgreichen Sprachrohr der neuen, modernen Bewegung des Jugendstils und er gehörte dem festen Mitarbeiterstab bis 1916 an.
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Um die Jahrhundertwende gründete der Maler mit einer Anzahl anderer Künstler und Mitgliedern der Münchner Sezession die Münchner Künstlervereinigung „Die Scholle“.In den Sommermonaten zog die naturverbundene Gemeinschaft zum Arbeiten nach Holzhausen am Ammersee. Hier lernte er auch seine spätere Ehefrau Anna Hörger kennen. Er heiratete sie 1903 und bekam mit ihr einen Sohn, Dietrich.
Als vielseitiger und kunstfertiger Künstler bekannt, waren seine Vorlagen für Glasfenster, Buchdeckel, Möbel und Vasen, sowie seine Bühnenbilder und Innendekorationen bei seinen Auftraggebern sehr gefragt. 1906 erhielt er den Auftrag einen Teil des neuen Kurhauses, den heutigen „Muschelsaal“ in Wiesbaden neu zu gestalten.
Seine aufsehenerregende Farbgebung und die eigenwillige Komposition seines Fresko der vier Jahreszeiten fand bei der Einweihung zwar nicht den Gefallen von Wilhelm II, aber dessen Kritik förderte nur seinen Bekanntheitsgrad und er erhielt 1908 sogar den Titel eines königlichen Professors.
Bis zum Anfang des Ersten Weltkrieges hatte er zahlreiche Porträts und großformatige Gemälde geschaffen. Seine vielseitigen Jungendstilarbeiten und Entwürfe von Exlibris, Fresken und Mosaiken, auch seine Bühnenbilder und Kostüme wurden mit mehreren Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnet und 1922 wurde er zum Ehrenmitglied der Akademie in München.
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Im Ersten Weltkrieg war Erler auf den Kriegsschauplätzen als Kriegsmaler tätig. Vom Kriegsgeschehen ebenso abgestoßen wie fasziniert, fertigte er zahlreiche Bilder und Grafiken mit heroischem und patriotischem Inhalt an. Von der obersten Heeresleitung wurden sein Können für Kriegspropagandazwecke genutzt, seine Kriegsanleihe-Plakate brachten Unsummen ein und er wurde mit dem König-Ludwig-Kreuz geehrt.
Nach Kriegsende erfreuten sich seine Werke, obwohl stilistisch nicht mehr so auf der Höhe der Zeit, weiterhin große Wertschätzung und an der guten Auftragslage änderte sich auch nichts, als die Nationalsozialisten die Macht ergriffen. In offiziellem Auftrag fertigte er mehrere Porträts von nationalsozialistischen Größen und auch von Adolf Hitler an.
Seinen letzten großen Auftrag, einen Zyklus von monumentalen Glasmosaik-Fenster mit heroischen Themen und nordischen Menschendarstellung für die Reichshauptbank in Berlin, erhielt er von der Reichskulturkammer und wurde von Hitler genehmigt.
Mit zweiundsiebzig Jahren starb Fritz Erler am 11 .Dezember 1940 in München. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof in Holzhausen am Ammersee. Der Künstler und sein umfangreiches und schwer zu überschauendes Werk geriet weitgehend in Vergessenheit.