Leben & Werk – Frederick Carl Frieseke wurde am 7. April 1874 als zweites Kind der Eheleute Hermann Carl Frieseke und dessen Frau Eva Graham in der Kleinstadt Owosso in Michigan geboren. Seine Großeltern väterlicherseits waren Deutsche aus Brandenburg, die 1858 mit ihren Kindern nach Amerika ausgewandert waren.
Sein Vater gründete mit seinem Onkel eine Ziegelei in der Kleinstadt, wo er zusammen mit seiner Schwester in einem größeren Familienverband aufwuchs. Nach dem frühen Tod seiner Mutter, die starb, als er erst sechs Jahre alt war, zog die Familie 1881 nach Jacksonville in Florida, wo der Vater eine weitere Ziegelei aufbaute.
Ab 1885 lebte er wieder in Owosso, abwechselnd bei den verschiedenen Onkeln und Tanten, aber vorwiegend bei seiner Großmutter, die als Dekorationsmalerin arbeitete und die künstlerische Begabung ihres Enkelsohnes erkannte und so gut es ging unterstützte.
Nach seinem Schulabschluss 1893 besuchte er die Weltausstellung World´s Columbian Exposition in Chicago, woraufhin er beschloss eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen.
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An dem Art Institute of Chicago begann er sein Studium, setzte es an der Art Students League in New York fort und verdiente seinen Lebensunterhalt mit seinen Karikaturen, die er an Zeitungen wie Puck und die New York Times verkaufte.
1897 verließ Frieseke die Vereinigten Staaten und ging nach Europa, wo er sich in Paris niederließ. Er führte sein Studium an der James McNeill Whistler Académie Carmen und an der Académie Julian weiter und nahm Unterricht bei Jean-Joseph Benjamin-Constant und Jean-Paul Laurens.
Der Sohn eines amerikanischen Kaufhausbesitzers, Rodman Wanamaker, der auch der Präsident der Künstlervereinigung American Art Assoceation of Paris war, fand Gefallen an dem talentierten Maler und beauftragte ihn, Illustrationen für den Katalog des Kaufhauses anzufertigen.
Frieseke stellte ab 1901 regelmäßig in der Société Nationale des Beaux-Arts aus, aber erst, als William Merritt Chase, ein prominenter Maler, seine Gemälden erwarb, war sein künstlerischer Durchbruch gesichert. Auf der Weltausstellung Lousiana Purchase Exposition 1904, wurde er mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.
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Wanamaker beauftragte ihn die Wanddekorationen für das Kaufhaus seines Vaters in New York zu gestalten und auch die Dekorationsmalereien des Speisesaals im Shelburne Hotel in Atlentic City übernehmen. So kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück um diese Wandbilder zu installieren.
Auch bei den Ausstellungen in Europa an denen er teilnahm war er recht erfolgreich. So erhielt er auf der Kunstausstellung 1904 in München eine Goldmedaille und war 1905 und 1909 auf der Biennale in Venedig erfolgreich vertreten.
Mit vierundzwanzig Jahren lernte er die in Paris lebende Amerikanerin Sarah O´brian kennen und heiratete sie 1905. Beider einziges Kind, die Tochter Frances Edith wurde neun Jahre später geboren.
Zum Freundeskreis des Malers gehörten auch viele amerikanische Künstler, die sich wie er in Frankreich niedergelassen hatten. Zu ihnen gehörten Henry Ossawa Tanner, Lawton S. Parker, Guy Rose und Richard Miller. Sie lebten fast alle in der amerikanischen Künstlerkolonie in Giverny in der Normandie.
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1906 zog Frieseke mit seiner Frau ebenfalls in die liebliche Landschaft und bewohnte bis 1916 in den Sommermonaten ein Wohnhaus neben dem Grundstück, auf dem der Maler Claude Monet schon seit 1883 lebte und arbeitete.
Mit seinen Bildern, die eine heitere verträumte Stimmung ausstrahlten und vorwiegend weiblichen Figuren im Sonnenlicht , Blumenmeer und idyllischem Landschaftshintergrund darstellten, mit abwechselnden dominierenden Farbtönen ausgestattet, erfreuten sich zunehmender Beliebtheit und viele Museen erwarben seine Gemälde noch zu seinen Lebzeiten.
Der Maler blieb auch nach Anfang des ersten Weltkrieges in Frankreich und diente im Jahre 1915 sogar kurz im Amerikanischen Krankenhaus in Neuilly. 1920 wurde er mit dem französischen Verdienstorden geehrt und zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.
Den Winter 1918/19 verbrachte die Familie in der Provinz Roussillon und verließ anschließend das Haus in Giverny. 1920 liesen sie sich in Le Mesnil-sur-Blangy bei Calvados an der Kanalküste nieder. Dort arbeitete und lebte er bis zu seinem Tode am 28. August1939.