Leben & Werk – Alexander Kanoldt, ein deutscher Maler und Professor, wurde am 29. September 1881 als Sohn des spätklassizistischen Landschaftsmaler Edmund Friedrich Kanoldt in Karlsruhe geboren. Im Alter von 18 Jahren beginnt er eine Lehre als Dekorationsmaler an der heimatlichen Kunstgewerbeschule.
1901 wechselt er an die Karlsruher Akademie der bildenden Künste und wird Schüler von Ernst Schurth. Er freundet sich mit seinem Kommilitonen Adolf Erbslöh an und befasst sich ausgiebig mit der Technik der Neoimpressionisten. Er wechselt in die Malklasse von Friedrich Fehr, dessen Meisterschüler er von 1906 bis 1909 wird.
Kanoldt zieht nach München und gründet mit Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin 1909 die Neue Künstlervereinigung München, kurz N.K.V.M., ein Wegbereiter der „Blauen Reiter“, und nimmt an den ersten Gemeinschaftsausstellungen in der Modernen Galerie Heinrich Thannhauser teil.
Mit einigen Mitglieder der Künstlervereinigung ,sowie mit Paul Klee, Wladimir von Bechtejeff und Karl Caspar gehörte auch er der 1913 entstandenen Münchener Neue Secession an. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbricht Kanoldts künsterische Laufbahn. Er leistet während der vier Kriegsjahre seinen Dienst als Offizier.
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Nach Kriegsende geht er eine angeregte Beziehung zu Georg Schrimpf ein, mit dem er einen magischen Realismus, eine Variante der Neuen Sachlichkeit vertrat. Zusammen mit Erbslöh entwickelte er nach einer längere Italienreise 1924 multiperspektivische Architekturlandschaften, magisch und starr, mit scharfen Konturen und statischem Bildaufbau.
Neben Max Beckmann ist er 1925 bei der Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ in Mannheim mit dem größen Werkkonvolut vertreten. Im selben Jahr wird er als Professor an die Staatliche Akademie für Kunst und Kunstgewerbe nach Breslau berufen, die er aber 1931 wieder verlässt.
1927 wurde er zusammen mit Karl Hofer Mitglied der Badischen Secession in Freiburg und eröffnet in Garmisch eine private Malschule. 1932 tritt er der Münchener Künstlergruppe „Die Sieben“ bei. Kanoldt nimmt an deren Austellungen mit seinen Bildern teil, die hauptsächlich italienische Landschaften und Stilleben darstellen.
Obwohl er 1932 in die NSDAP eintrat, er als Professor und Direktor an der Berliner Kunsthochschule tätig war und als Senator an die Preußische Akademie der Künste agierte, wurden seine Arbeiten von den Nationalsozialisten als „entartet“ gebrandmarkt.
1936 musste er seine Professur in Berlin aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Seine Bilder wurden ein Jahr später aus den öffentlichen Sammlungen in Hamburg und Essen beschlagnahmt und entfernt. Am 24. Januar 1939 erliegt Alexander Kanoldt einem Herzleiden.