Leben & Werk – Am 16. Oktober 1861 wurde der deutsche Maler, Lithograf und Zeichner Paul Müller-Kaempff in Oldenburg geboren. Er war das sechste Kind des Großherzoglich-Oldenburgischen Militärarztes Dode Emken Müller und seiner Ehefrau Marie Christine Wilhelmine, geb. Kaempff. An der Kunstakademie in Düsseldorf begann er 1883 sein Studium bei Gustav Schönleber. 1886 setzte er seine Ausbildung als Schüler im Meisteratelier bei Hans Fredrik Gude an der Berliner Akademie bis 1888 fort, gemeinsam mit seinem späteren Freund Georg Müller von Siel.
Müller-Kaempff Sommertag in Ahrenshop
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Während eines Aufenthalts im Fischland auf der Halbinsel bei Rostock im Jahre 1889 entdeckte er mit seinem Freund Oskar Frenzel ein abgelegenes Fischerdorf, dessen Lage sie begeisterte. So wurde die Künstlerkolonie Ahrenshoop gegründet, die mit dem Namen Paul Müller-Kaempff in engster Verbindung stand und steht. Der Maler baute sich 1892 ein eigenes Haus und eröffnete zwei Jahre später die Malschule St. Lucas.
In Ahrenshoop fanden zahlreiche Künstlerkollegen wie Anna Gerresheim, Elisabeth von Eicken, Fritz Grebe, Heinrich Schlotermann, Theobald Schorn, Friedrich Wachenhusen und Hugo Richter-Lefensdorf, die seinem Beispiel folgten, eine neue Heimat. Paul Müller-Kaempff war auch maßgeblich am Bau des Ahrenshooper Kunstkatens beteiligt, ohne jedoch seine Kontakte nach Oldenburg zu vernachlässigen.
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Er zählte gemeinsam mit seiner Schülerin Else Schwager, die später seine Ehefrau wurde, 1904 zu den Begründern des Oldenburger Kunstvereins, wurde im Jahr darauf mit der Oldenburgischen Staatsmedaille ausgezeichnet und trat 1908 dem Hamburger Künstlerverein bei.
1906 wurde der Künstler, der zu den fortschrittlichsten und bekanntesten Landschaftsmalern des ausgehenden Neunzehnten Jahrhunderts gehörte, zum Professor ernannt. Seine Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle waren beliebt und überaus erfolgreich. Aber auch mit seinen Möbelentwürfen und der Herstellung von Postkarten und Lithografien für Heimatmappen war er ebenso erfolgreich wie mit seinen Buchillustrationen, so der Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas.
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In der Künstlerkolonie Dötlingen in Niedersachsen, die er mit seinem langjährigen Studienfreund Georg Müller vom Siel 1908 besuchte entstanden eine Reihe von Landschaftsbilder mit seinen windschiefen Bauernkaten unter einem fast endlosem Himmel. Auch Motive des weiten mecklenburgischen Landes, der von Wind und Sturm geformten Küste und idyllische Heidelandschaften bannte er auf die Leinwand.
Der Kundenstamm des Künstlers reichte bis nach China und Argentinien und seine Bilder wurden von Privatsammler und auch für den kaiserlichen Hof erworben. Museen in Oldenburg, Rostock, Kiel und Hamburg kauften seine Werke noch zu seinen Lebzeiten.
1912 siedelte Paul Müller-Kaempff nach Berlin und verkaufte nach Beendigung des Ersten Weltkrieges 1919 sein Anwesen in Ahrenshoop. Im Alter von 80 Jahren stirbt der Maler am 5. Dezember 1941 in Berlin.