Leben & Werk – Emilie Preyer, wurde am 6. Juni 1849 als zweites Kind des bekannten Stillleben -Malers Johann Wilhelm Preyer und seiner Ehefrau Emilie Lachenwitz in Düsseldorf geboren. Zusammen mit ihrem alteren Bruder, der ebenfalls Maler wurde, wuchs sie in einer künstlerisch geprägten Atmosphäre auf.
Der Vater erteilte der Zwölfjährigen den ersten Zeichen- und Malunterricht, bevorzugt Stillleben. Ab 1866 lernt sie auch beim Historienmaler Heinrich Mücke und Hans Gude bringt ihr die Landschaftsmalerei nahe.
Ihre ersten Aquarelle mit Blumen- und Früchtemotiven, die sie mit erst siebzehn Jahren in den Kunsthandlungen von Bismeyer & Kraus und Eduard Schulte ausstellte, wurden von den Kunstkritikern wohlwollend beurteilt.
Emilie Preyer Fruechtestillleben1873
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Preyer Trauben Eicheln und Aprikosen
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Emilie Preyer Fruechtestillleben mit Pfirsiche
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Nach der intensiven väterlichen Ausbildung besuchte sie als inoffizielle Studentin die Königliche Kunstakademie in Düsseldorf, da es zu dieser Zeit den Frauen noch verwehrt war an den Universitäten in Deutschland ein reguläres Studium zu absolvieren.
Ihre ersten Bilder mit Stillleben verkaufte sie schon im Jahre 1869 und eines ihrer Früchtebilder wurde drei Jahre später im Deutschen Künstler-Album als ganzseitige Farblithografie abgedruckt
.Wiesen ihre ersten Ölgemälde noch kleine Unstimmigkeiten auf, erstaunte ihre stilistisch und technisch sichere und versierte Arbeitsweise der knapp Zwanzigjährigen die sie kritisch begutachtende Öffentlichkeit.
Ihr Vater erwarb 1871 ein Haus in Düsseldorf und Emilie bezog ihr Atelier im Nebengebäude und widmete sich wie ihr Vater vorwiegend kleinformatigen Bildern mit stilistischen Arrangements. Inzwischen standen ihre Arbeiten den seinen in ihrer Sicherheit und Bestimmtheit in keinster Weise nach.
Durch die geschäftlichen und privaten Kontakte ihres Vaters war auch Emilie schon früh in den deutschen Kunstbetrieb integriert und nahm an Ausstellungen nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Berlin, Dresden, Bremen und Breslau teil.
Emilie Preyer Weintrauben, Eicheln, eine Aprikose
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Emilie Preyer Stillleben von Pfirsichen, Nuessen
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Emilie Preyer Stillleben mit Weintrauben und Pfirsich
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Ihr künstlerischer Ruf festigte sich schon bald auch international und ihre Arbeiten wurden zu recht hohen Preisen zum Verkauf angeboten, - so ein vom Düsseldorfer Kunstverein 1885 angebotenes Stillleben für 900 Mark.
Der große Erfolg von Vater und Tochter beruhte auch auf dem Umstand, dass es in Deutschland und in den angrenzenden Ländern kaum eine Malschule gab, die über Künstler verfügte, die die Maltechnik mit solcher Perfektion beherrschten und kultivierten.
Obwohl beide im gleichen Genre tätig waren, unterschieden sich Emilies Stillleben von denen ihres Vaters. Ihre wechselnde Arrangements zeichneten sich durch exakte, sehr realistische Details, eine harmonische Farbgebung und einen intensiven aber weicheren Lichteinfall aus.
Der Tod ihres Vaters 1889 bedeutende für die vierzigjährige Künstlerin einen tiefen Einschnitt in ihrem Leben, da sich die tiefe Bindung zu ihm nicht nur über die Malerei definierte. So sind auch ihre Arbeiten, deren Gesamtwerk auf ca. 250 Bilder geschätzt wird, nach seinem Ableben nur noch bis 1893 aufgelistet und datiert.
Emilie Preyer selbst- und mit ihr ein Stück Altdüsseldorfer Künstlerkultur - stirbt nach einem ausgefüllten, schaffensreichen Künstlerinnenleben nach kurzer Krankheit mit einundachtzig Jahren am 23. September 1930 und wurde im Familiengrab der Malerfamilie auf dem Düsseldorfer Friedhof beigesetzt.