Leben & Werk – Als jüngster Sohn eines einfachen Kleinbauers wird Christian Rohlfs am 20. Dezember 1849 in Niendorf, Kreis Segeberg, geboren. Zwei Jahre später siedelte die Familie nach Fredesdorf über, wo der fünfzehnjährige Christian 1864 von einem Baum stürzte und sich schwer am rechten Knie verletzte.
Während der zwei Jahren, die er im Bett verbringen musste beginnt er aus Langeweile zu zeichnen. Sein behandelnder Arzt Dr. Stolle stellte ihm das Material zur Verfügung und erkannte und förderte seine künstlerische Begabung.
Der Dichter Theodor Storm, ein Schwager des Arztes, schickt das junge Talent, nachdem er dessen Zeichnungen gesehen hatte, zu dem Maler, Kunstschriftsteller und Kunstkritiker Ludwig Pietsch nach Berlin.
Rohlfs Die gedeckte Ilmbruecke in Buchfart
ab 27.00 €
|
Christian Rohlfs Der Wilde Graben neben der Chaussee
ab 27.00 €
|
Rohlfs Ehringsdorf bei Weimar
ab 27.00 €
|
Christian, der zu dieser Zeit das Realgymnasium in Segeberg besucht, bekommt von ihm ein Empfehlungsschreiben für die Großherzogliche Akademie in Weimar. Dort erhält er eine Freistelle und die finanzielle Unterstützung vom Großherzog.
Beim Historienmaler Paul Thumann studiert er ab 1870 Malerei. Sein Knieleiden verschlimmert sich, schließlich wird sein rechtes Bein amputiert und er muss sein Studium 1873 für ein Jahr unterbrechen.
Nach dem Studium bleibt er in Weimar und arbeitete ab 1884 als freischaffender Künstler. Er wendet sich von seinen anfänglichen naturalistischen Arbeiten ab und lässt sich auf den Impressionismus ein.
Christian Rohlfs Gehetzter
ab 28.00 €
|
Christian Rohlfs Birkenwald
ab 28.00 €
|
Rohlfs Der verlorene Sohn bei den Dirnen
ab 28.00 €
|
Rohlfs folgt der Einladung von Karl Ernst Osthaus, den er 1901 kennengelernt hat und zieht nach Hagen, um an der gerade entstandenen Folkwang-Schule eine Unterrichtstätigkeit aufzunehmen. Im dortigen Museum sieht er zum ersten Mal die zeitgenössischen französischen Maler und ist besonders von den Bildern Vincent van Goghs beeindruckt.
Bei einem Aufenthalt auf Soest im Sommer 1905 trifft er auf den Maler Emil Nolde, mit dem er zusammen arbeitet und malt. Er übernimmt viel vom Stil der Expressionisten und seine Bilder werden zunehmend abstrakter und farbenfroher. Motive von Landschaften, Städteansichten und moderner Architektur, aber auch religiöse Themen bestimmen seine Arbeiten.
Er tritt 1907 dem „Sonderbund westdeutscher Kunstfreunde und Künstler“ bei, wird 1911 Mitglied der Neuen Secession und drei Jahre später der Freien Secession. Zu seinem 75. Geburtstag ernennt ihn die Stadt Hagen zu ihrem Ehrenbürger und er wird 1924 mit der Mitgliedschaft in der Preußischen Akademie der Künste geehrt.
Goethes Gartenhaus im Weimarer Park
ab 27.00 €
|
Christian Rohlfs Getreidefeld
ab 27.00 €
|
Rohlfs Herbstwald
ab 27.00 €
|
In den Jahren von 1927 bis 1937 hält er sich überwiegend in Ascona in der Schweiz auf und entdeckt seine Liebe zu Pflanzen und Blumen aller Art. Rohlfs entwickelt seinen ganz eigenen expressionistischen Stil, der in den vereinfachten Formen und der Farbenpracht seiner Blumenkompositionen und seinen lyrischen Landschaftsbildern zum Ausdruck gelangt.
Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wird Rohlfs mit einem Mal- sowie Ausstellungsverbot belegt und seine Bilder 1937 beschlagnahmt. Aus dem, zu Ehren seines 80. Geburtstages gegründeten Christian-Rohlfs-Museum in Hagen, werden über 400 Bilder als „entartete Kunst“ entfernt und er selbst aus der Preußischen Akademie der Künste in Berlin ausgeschlossen – einen Tag vor seinem Tod.
Als einer der wichtigsten und bedeutendsten Malern des deutschen Expressionismus starb Christian Rohlfs am 8. Januar 1938 in Hagen. Im Osthaus Museum ist ein Ausstellungsraum seinen Werken gewidmet und seine Ruhestätte ziert eine Plastik, des ebenfalls von den Nazis diffamierten Künstlers Ernst Barlach.