Leben & Werk – Carl Schuch, am 30. September 1846 in Wien geboren, war einer der bedeutensten österreichischen Maler des Realismus und lange Zeit in Vergessenheit geraten. Finanziell unabhängig, er stammte aus einem sehr begüterten Elternhaus, hatte er es zeitlebens nicht nötig einer geregelten Arbeit zum Broterwerb nachzugehen. Auch legte er zu Lebzeiten keinen Wert auf die Veröffentlichung seiner Arbeiten.
Der vom Selbstverständnis eher europäische als österreichische Künstler wurde jedoch schon früh von tragischen Schicksalsschlägen heimgesucht. Nach dem Verlust beider Elternteile, die vermutlich der Tuberkulose erlagen, starb auch 1869 seine einzige Schwester. Der Tod seiner Familie trieb den jungen Carl auf eine Wanderschaft durch ganz Europa.
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Durch sein rast- und ruheloses Umherschweifen ist sein Lebenslauf nur schwer zu rekonstruieren. Im Oktober 1865 soll er ein Studium an der Kunstakademie in Wien aufgenommen haben, brach dieses jedoch ab, um sich mit dem Landschaftsmaler Ludwig Halauska in der Gegend um den Attersee zu begeben..
Im Dezember 1869, auf einer Italienreise, machte Schuch die Bekanntschaft des ebenfalls malenden Architekturstudenten Albert Lang, mit dem er trotz den politischen Wirren in jener Zeit zwölf Monate durch die Gegend reiste. Die Rückreise von Sizilien führte sie über Neapel und Rom nach Florenz und Venedig wieder nach Wien, Lang fuhr nach München weiter.
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Durch Lang lernte der Lebemann Schuch Wilhelm Trübner kennen und zu dritt bewohnten sie zu dritt 1871 ein Atelier in Bernried bei München. Von einem Ausflug an der Ammersee brachte Schuch den Künstler Wilhelm Leibl mit. Dieser Kontakt prägte seinen weiteren Werdegang.
In den nächsten Jahren reiste Schuch teils alleine oder mit einem seinen Freunden nach Paris und München, Venedig , Florenz und Rom. Am Hintersee in der Ramsau bei Berchtesgaden macht er die Bekanntschaft von Karl Hagemeister mit dem er die Weltausstellung in Wien besucht, Dresden und im Winter 1873 Amsterdam.
Wenn der weltgewandte und gebildete Kosmopolit nicht unterwegs war, malte er Stilleben, auf die er sich eine Zeit lang spezialisiert hatte und großartige, wildromantische Landschaften, ob an den Bayerischen Seen, oder in den Schweizer Bergen. Obwohl er eine akribische Beobachtungsgabe hatte und penibel und perfektionistisch arbeitete, zweifelte er oft an seinem Können und war mit dem Erreichten selten zufrieden.
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Seine Wanderschaft fand erst ein Ende, als sein Gesundheitszustand trotz mehrere Kunrauftenhalte immer schlechter wurde. 1894 ließ er sich endgültig in Wien nieder, heiratete dort Louise Lami, die er schon sieben Jahre kannte und verfasste sein Testament.
1880 schon diagnostizierten seine Ärzte in Wien bei ihm die „venerische“Krankheit, die ihn nun 1897 in die Private Heilanstalt für Gemütskranke brachte. Nach mehrmonatiger Entlassung, folgte aber 1898 die endgültige Einweisung. Dort starb er auch nach langer Leidenszeit am 13. September 1903 an den Folgen seiner Geschlechtskrankheit.