Der im Jahr 1784 im Harz geborene Leo von Klenze war ein bedeutender Maler und Architekt und ging in die deutsche Kunst- und Kulturgeschichte ein als herausragender Künstler.
Obwohl seine Bauten und Kunstwerke ganz im Zeichen des zur Zeit seines Lebens und Wirkens in der Kunst vorherrschenden Klassizismus stehen und somit dem Stil vergangener Epochen nachempfunden sind und keine genuine Originalität in ihrer Gestaltung aufweisen können, ehrt die Nachwelt das Andenken Leo von Klenzes aufgrund der Ausdruckskraft seiner Gebäude und ihrer beeindruckenden Imposanz.
Vor allem München, die Hauptstadt Bayerns, die bis heute als Kunst- und Kulturstadt gilt, ist dem Hofarchitekten des Königs Ludwig I. zu großem Dank verpflichtet, große Teile des heutigen Stadtbildes sind auf die architektonische Gestaltung durch Leo von Klenze zurückzuführen.
Ursprünglich wurde Klenze, der aus gutem Elternhaus und wohlhabenden Verhältnissen stammte, von seiner Familie im Jahr 1800 nach Berlin geschickt, um sich dort dem Studium der Jurisprudenz zu widmen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die Interessen und Begabungen des jungen Leo auf einem ganz anderen Gebiet lagen: Er machte Bekanntschaft mit der Berliner Architektengesellschaft und begann sich für Kunst, speziell für die Baukunst zu interessieren. Bald wechselte er das Studienfach und wandte sich dem Studium der Architektur zu, dazu besuchte er die Berliner Bauakademie, die von David Gillys geleitet wurde.
Leo von Klenze Der Monta Sacro von Varese
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Leo von Klenze Der Concordia Tempel von Agrigento
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Leo von Klenze Ansicht der Walhalla bei Regensburg
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Im Jahr 1803 schließlich setzte er seine Studien in der Kunstmetropole Paris fort und konnte schließlich durch Kontakte eine Anstellung am Kasseler Hof bekommen und im Auftrag des Bruders von Napoleon sein erstes Gebäude errichten, ein Theater.
Als wenige Jahre später Napoleon gestürzt wurde und die französische Vorherrschaft ein jähes Ende fand, bedeutete dies für den Architekten die plötzliche Arbeitslosigkeit. Durch eine Reise nach München machte er die Bekanntschaft des Kronprinzen Ludwigs I., eine erste Begegnung blieb jedoch ohne Folgen.
Erst im Jahr 1815 näherten sich die beiden Männer in ihren Ansichten einander an und stellten die gemeinsame Leidenschaft für die klassische Antike fest. Ludwig überredete Leo von Klenze, sich für den Bau der Glyptothek zu bewerben und der Architekt ging als Sieger aus dem Wettbewerb hervor: Das erste bedeutende Gebäude in München konnte errichtet werden.
Leo von Klenze wurde auf diesem Weg zum Hofarchitekten Ludwigs I. und wurde mit der Neugestaltung Münchens nach klassizistischem Vorbild betraut, die Stadt sollte den großen europäischen Metropolen nachempfunden werden und im Geist der Antike neu erstehen. Bedeutende und richtungsweisende Bauten in München, die noch heute den Kern des Stadtbildes ausmachen, verdanken sich der Arbeit Leo von Klenzes:
Die Glyptothek, die Alte Pinakothek, die Residenz und die Ruhmeshalle sind nur einige Beispiele. Auch außerhalb Münchens verewigte sich Klenze in bedeutenden Bauten wie der Walhalla in Regensburg oder der Befreiungshalle in Kelheim.
Im Jahr 1864 starb Leo von Klenze in München und wurde dort begraben, bis heute ist er Ehrenbürger der Stadt.