Leben & Werk – Carl von Marr, ein
amerikanisch-deutscher Maler, kam am 14. Februar 1858 in Milwaukee
in den Vereinigten Staaten von Amerika zur Welt. Sein Vater war ein
deutscher Kupferstecher, der nach Übersee auswanderte.
Marr studierte in seinem Geburtsort Milwaukee bei Henry Vianden und
trat dann eine lange Schiffsreise nach Deutschland an, um in Weimar
sein Studium bei Martin Schauss fortzusetzen. In Berlin lernte er
bei Karl Gussow und beschloss nach München zu ziehen. An der
Akademie der Bildenden Künste studierte er bei Otto Seitz, Gabriel
von Max und Wilhelm von Lindenschmit.
1893 boten ihm die Städte Berlin, Wien und München eine Professur
an den jeweiligen Akademien an, aber Carl blieb seiner Wahlheimat
Bayern und München treu und unterrichtete dreißig Jahre lang,von
1893 bis 1924 als Professor für Malerei an der Königlichen Akademie
hunderte von Studenten aus der ganzen Welt.
Er erhielt im Laufe der Zeit Auszeichnungen verschiedenster Art. So
wurde er 1909 von Kaiser Wilhelm in den Adelsstand erhoben, 1912
von König Viktor Emanuel von Italien zum Ritter geschlagen und im
selben Jahr verlieh ihm Prinz Ludwig von Bayern den Orden des
Heiligen St. Michael.
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Carl von Marr wurde 1915 zum Präsident der Künstler-Genossenschaft
ernannt und zum Leiter der erfolgreichen Glaspalastausstellungen.
Im Jahre 1916 machte er die Bekanntschaft der Witwe des
Historienmalers Pius Ferdinand Messerschmitt und ging mit ihr die
Ehe ein.
Seine Arbeiten waren auf zahlreichen Ausstellungen in Deutschland
und auch Amerika zu sehen und einige seiner Bilder und
großformatigen Gemälde, die religiöse Themen, Szenen aus dem
gesellschaftlichen Leben und zahllose Porträts zeigten wurden mit
Goldmedaillen ausgezeichnet.
Er war seit 1895 Ehrenmitglied der Berliner "Academie der Mahler-
Bildhauer- und Architectur- Kunst" und erhielt 1917 den Titel eines
"Geheimen Hofrats". Aufgrund der politischen Wirren im Ersten
Weltkrieg musste Marr, verwickelt in die ersten bolschewistischen
Aufstände, für zwei Jahre in der Schweiz Zuflucht suchen. Als er
1919 zurück kehrte wurde er zum Direktor der Akademie der Bildenden
Künste ernannt und behielt diese Stellung bis 1924.
Mit 78 Jahren starb Carl von Marr am 10. Juli 1936 in München.
Begraben wurde er auf dem Friedhof in München-Solln in der gleichen
Ruhestätte wie der erste Mann seiner Frau, Pius Ferdinand
Messerschmitt.