Leben & Werk – Als Tochter einer wohlhabenden
Adelsfamilie kam Marianne von Werefkin am 11.September 1860 in
Tula/Russland zur Welt. Sie besuchte die Marienschule in Wilna, wo
ihre außergewöhnliche Begabung schon früh erkannt und gefördert
wurde.
Ab 1880 erhält sie von dem bekanntesten Maler und Vertreter des
russischen Realismus, Ilja Repin, privaten, akademischen
Zeichenunterricht.
Sie erwirbt sich schon früh mit ihren realistischen Bildern in
verschiedenen Ausstellungen den Namen eines "russischen
Rembrandts". Nur sind leider viele ihrer Bilder aus dieser Zeit
verschollen und nur wenige erhalten geblieben.
von Werefkin Im Dorf um
1910
ab 28.00 €
|
von Werefkin Die
Bruecke
ab 28.00 €
|
von Werefkin Die rote
Stadt
ab 28.00 €
|
1888 durchschoss sie sich bei einem Jagdunfall die rechte Hand und
mußte forthin ohne den Mittelfinger der Malerhand auskommen. Das
tat ihrer Schaffenskraft aber keinen Abbruch.
Die Begegnung mit dem jüngeren,mittellosem Offizier Alexej von
Jawlensky jedoch veränderte ihr Leben von Grund auf. Fortan stellt
sie die nächsten 10 Jahre ihre Malerei hintan und widmet sich bis
zur Selbstaufgabe der Entwicklung und Förderung des Talentes ihres
Schützlings und Lebensgefährten.
Nach dem Tod ihres Vaters, dessen Pensionsanspruch (heute ca.90.000
Euro) als General auf sie überging, zog sie 1896 nach München. Mit
Jawlensky und dem Dienstpersonal, darunter die 10jährige Zofe
Helene, bezog sie einen Salon in Schwabing, der schon bald zum
beliebten Treffpunkt der internationalen Kunstszene werden sollte,
da Marianne mit ihren fortschrittlichen Theorien und Anregungen
maßgeblich zur künstlerischen Entwicklung dieser Zeit beitrug.
Marianne von Werefkin
Viehmarkt
ab 28.00 €
|
von Werefkin Nacht Fischer in
Ascona
ab 27.00 €
|
von Werefkin
Trapezkuenstlerin
ab 27.00 €
|
Jawlenskys wurde 1902 Vater eines Sohnes. Das Ergebnis eines
jahrelang andauerndes Verhältnis mit der jungen Helene. Die
ständige Untreue ihres Geliebten und die damit verbundene
Einsamkeit und Verletzungen schrieb sie sich in den "Briefen an
einen Unbekannten" von der Seele.
Eine längere Reise durch Frankreich ließ sie 1906 ihre Maltätigkeit
wieder aufnehmen. Sie ließ sich von ihren malenden Zeitgenossen wie
Paul Gaugin, Vincent van Gogh und Lois Anquetin anregen und auch
Edvard Munch beeinflußte sowohl Stil wie Motive.
Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges schuf sie bahnbrechende und
zukunftsweisende Werke des Expressionismus. Auch im Russenhaus in
Murnau, in dem sie zeitweise wohnte, inspirierte sie Kandinsy,
Gabriele Münther und Franz Marc entscheidend. Sie war die
maßgebliche Vorreiterin der abstrakten Malerei.
Marianne von Werefkin
Nachtschicht
ab 31.00 €
|
von Werefkin Nachtschicht
1924
ab 27.00 €
|
von Werefkin Nachtschicht
2
ab 31.00 €
|
Zusammen mit Mitgliedern der Neuen Künstlervereinigung München und
den blauen Reitern stellte sie 1911 ihre Bilder in der Neuen
Sezession in Berlin aus.Bei Kriegsausbruch 1914 mußte sie innerhalb
24 Stunden mit ihrer "Familie" in die Schweiz fliehen. Durch die
russische Oktoberrevolution verlor sie auch ihren zaristischen
Pensionsanpruch und Jawlensky trennte sich endgültig von ihr.
Werefkin, Helene und ihr Sohn Andreas ziehen nach Ascona. Sie hält
sich mit Plakat- und Postkartenmaterial und der Unterstützung von
Carmen und Diego Hagmann über Wasser. Sie stirbt, staatenlos und
verarmt, aber mit unermüdlicher Schaffenskraft am 6.Februar 1938 an
einem Herzleiden.